Als ich anfing meine ersten Sextoys zu kaufen, war mein Budget begrenzt. Alles was billig war und trotzdem gut aussah und eine passende Form hatte war okay. Die Zusammensetzung des Materials war mir vollkommen egal und eigentlich hab ich darüber nicht einmal nachgedacht.
Leider ist die Sextoy-Industrie nicht reguliert. Es gibt keine EU-Richtlinie für Sextoys. Das bedeutet, dass absolut alles in dein Sexspielzeug gesteckt werden kann. Manchmal sieht man auf der Verpackung die Aufschrift “NUR FÜR ÄUßERE VERWENDUNG”. Das bedeutet im Grunde genommen, dass, wenn sich die Inhaltsstoffe bei Gebrauch ablösen und deine Genitalien anschwellen oder allergisch reagieren, der Hersteller nicht verantwortlich gemacht werden kann. Es ist sehr kostspielig, ein Spielzeug als nicht gesundheitsschädlich zu zertifizieren, so dass die meisten Unternehmen sich einfach keine Mühe machen.
Beim Kauf sollte man in der Regel auf Produkte aus medizinischem Silikon, ABS-Kunststoff, Glas oder Metall zurückgreifen, um sicher zu gehen keine schädlichen Stoffe an seinen Körper zu lassen. Gerade die Schleimhäute des Penis und des Anus sind empfindlich und nehmen schnell Schadstoffe auf.
Sextoys aus Gummi, Jelly, PVC werden immer noch verkauft, da sie billiger in der Herstellung und unglaublich flexibel sind. Sie enthalten allerdings gesundheitlich bedenkliche Chemikalien und sind nur mit Kondom „körpersicher“.
Sie werden nach einer Weile porös und bekommen im Material mikroskopisch kleine “Löcher“, in denen sich Bakterien vermehren können, wenn sie nicht gründlich antibakterielle gereinigt werden. Wenn man sie nicht getrennt lagert reagieren sie miteinander und werden unbrauchbar (schmelzen zusammen).
– billig (man bezahlt aber u.U. mit seiner Gesundheit)
– weich und flexibel (es gibt Alternativen)
– mit Kondom körpersicher
– wird schnell porös (anfällig für Bakterien)
– riecht stark (Chemiecocktail)
– enthält Phthalate (gesundheitlich bedenklich)
– wird in Verbindung mit Öl schlecht
TPE ist eine Mischung aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk und verschiedenen Ölen und hat die gleichen, hautfreundlichen Eigenschaften wie Silikon, ist jedoch noch elastischer und hautähnlicher. Wird deshalb auch gerne bei Masturbatoren für Männer verwendet.
TPE Spielzeuge sind zum Teilen mit einem Partner ungeeignet, da sie porös sind und sich mit der Zeit Bakterien ansammeln, die man dann gegenseitig austauscht, was zu unangenehmen Pilzerkrankungen führen kann.
– enthalten (in der Regel) kein PVC, Latex oder Phthalate
– weich und flexibel
– mit Kondom körpersicher
– Verwendung in Masturbatoren unbedenklich
– wird schnell porös (anfällig für Bakterien)
– Verwendung im Analbereich (ohne Kondom) gesundheitsgefährdend
– Lagerung mit Talkum/Maispulver empfehlenswert
– antibakterielle Reinigung notwendig
– Verwendung ausschließlich nur mit wasserhaltigen Gleitgelen
Medizinisches Silikon ist eines der sichersten Materialien, das bei der Herstellung von Sexspielzeug verwendet wird. Silikon kann sehr teuer in der Herstellung sein. Gute Qualität hat da seinen Preis. Silikon gibt es in verschiedenen Texturen und kann extrem fest oder superweich sein.
Es erwärmt sich sehr leicht auf die Körpertemperatur und eignet sich perfekt für den Einsatz in Dildos und Butt Plugs. Weiches Silikon ist auch leicht zu „quetschen“ und dadurch wesentlich komfortabler einzuführen ist. Lass Dich sich nicht durch Silikonmischungen wie “sil-a-gel” verwirren. Diese Spielzeuge sind immer noch porös und möglicherweise nicht 100% körpersicher.
– feine und weiche Oberfläche
– angenehmes Hautgefühl
– absolut geruchlos
– sehr gleitfreudig
– hautverträglich
– passt sich der Körpertemperatur an
– porenfrei / Bakterien können sich nicht anheften
– einfach zu reinigen (unter heißem Wasser)
– platinvernetztes Silikon ist absolut körpersicher
– wesentlich teurer
– Gleitgele auf Silikon und Ölbasis greifen Silikon an
– Verwendung ausschließlich nur mit wasserhaltigen Gleitgelen
– zieht Staub wie ein Magnet an (staubfreie Lagerung notwendig)
Silikon Butt Plugs und kleiner Dildo von MEO
Glastoys (Dildos oder Prostatatoys) sind im Moment mein absolutes Lieblingsmaterial für Sexspielzeug. Sie werden aus einem Borosilikatglas hergestellt – das gleiche Material aus dem auch die Pyrex-Geschirre in der Küche hergestellt werden. Glastoys können auf Körpertemperatur erwärmt werden, was sich unglaublich angenehm anfühlt.
– porenfrei und körpersicher und hypoallergen
– einfach zu reinigen (auch in der Geschirrspülmaschine)
– bruchstabil
– kann mit jedem Gleitmittel/Öl verwendet werden
– Glas kann erwärmt werden und die Temperatur halten
– etwas teurer als TPE/Gummi
– nicht flexibel/mit Vorsicht zu benutzen (vor allem im Analbereich)
Eine Alternative mit den gleichen Eigenschaften wie Glas ist Acryl. Etwas preiswerter und beim Erstkontakt nicht so kalt wie Glas. Aber Vorsicht: Nicht mit Alkohol reinigen !!!
Medizinisches Borosilikatglas von OnundOn
Metalltoys aus Edelstahl müssen in Deutschland aus 100% chirurgischem Stahl und nickelfrei sein. Das macht sie nicht nur besonders hygienisch, sondern auch hautverträglich und quasi allergiefrei!
– porenfrei, körpersicher und hypoallergen (wenn nickelfrei)
– einfach zu reinigen
– kann mit jedem Gleitmittel/Öl verwendet werden
– kann wie Glas aufgewärmt werden und die Temperatur halten
– es braucht etwas Erfahrung im Umgang
– nicht flexibel und mit Vorsicht zu benutzen (vor allem im Analbereich)
Das entsprechende Gewicht von Metalltoys und die Möglichkeit sie vorab anzuwärmen macht es für manche Benutzer sehr interessant. Bei einer Erwärmung ist natürlich darauf zu achten (wie bei Glas) die Temperatur nicht zu hoch zu wählen und sich nicht zu verletzen.